Auch in diesem Jahr nutzten eine Kollegin sowie sieben Kollegen die Möglichkeit an einer Realbrandausbildung in den Niederlanden teilzunehmen. Bei der RelyOnNutec Fire Academy in Rotterdam, ehemals Falck Fire Academy, fand vom 06. bis 07.08.2019 der Kurs „Innenbrandbekämpfung und Bekämpfung von Flüssigkeits- und Gasbränden“ statt.

Die RelyOnNutec Fire Academy bietet verschiedenste Ausbildungsmöglichkeiten, vom E-Learning für Führungskräfte über das Vorgehen bei Notfällen auf hoher See bis hin zur Realbrandbekämpfung. Für die Übungen sind auf dem etwa 4,5 Hektar großen Gelände verschiedenste Übungsanlagen, welche mit Holz, Flüssigkeit und Gas befeuert werden können, vorhanden. Für die Bekämpfung der Brände stehen hierbei verschiedene Löschmittel zur Verfügung, dazu zählen unter anderem Schaum, Pulver und Wasser. Dies bietet die Möglichkeit, dass die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Löschmittel und verschiedenen Vorgehensweisen an echten Bränden erprobt werden können.

Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung am Morgen sowie der Vorstellung der Ausbilder für die nächsten Tage, folgte die Ausgabe der persönlichen Schutzausrüstung. Im Anschluss begann auch schon die erste Übung. Bei dieser wurde eine Person in einem dreistöckigen Gebäude vermisst, weiterhin war bereits von außen eine starke Verrauchung erkennbar. Umgehend leitete der Gruppenführer eine Menschenrettung und Brandbekämpfung ein. Im Nachgang folgte eine kurze Nachbesprechung, bei dieser bekamen die Teilnehmer auch einen Einblick in die Vorgehensweisen der niederländischen Feuerwehren.

Nach zwei weiteren Übungen der Innenbrandbekämpfung folgte am Nachmittag ein Themenwechsel und von da an ging es um die Industriebrandbekämpfung bei Gas- und Flüssigkeitsbränden. Zunächst galt es abzuschätzen, bei welcher Entfernung einer Zündquelle sich eine aus einer Rohrleckage austretende Gaswolke entzündet. Nach einigen Erläuterungen durch die Ausbilder endete mit dieser eindrucksvollen Vorführung der erste Tag.

Am zweiten Tag stand die eigenständige Erprobung der Industriebrandbekämpfung von Flüssigkeits- und Gasbränden im Fokus. Zunächst erfolgte die Kühlung eines unter Flammeneinwirkung stehenden Benzintransporters. Hier galt es mit Werfern eine adäquate Kühlung durchzuführen, um eine Explosion des Behälters zu verhindern.

Im weiteren Verlauf konnte ausgetestet werden, wie sich verschiedene Löschmittel oder auch taktische Kombinationen mehrerer Löschmittel eignen, um Gas- oder Flüssigkeitsbrände zu bekämpfen. Als Besonders herausfordernd stellte sich hier eine in ca. 2 m Höhe verlaufende Benzinleitung, welche leckgeschlagen war, dar. Durch ein kombiniertes Vorgehen mit verschiedenen Löschmitteln konnte aber auch dieser Brand erfolgreich gelöscht werden.

Marius Brüser
Brandreferendar Feuerwehr Düsseldorf

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