Die Feuerwehr wird im Rahmen ihrer Aufgaben sehr vielseitig tätig. Umso wichtiger ist es, bereits während der Ausbildung wichtige Schnittstellen zu Behörden und Wirtschaftsbetrieben zu kennen und sich über deren Leistungsfähigkeit zu informieren.
Aus diesem Grund nutzten wir die Gelegenheit und besuchten das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) in seiner Dienststelle in Essen. Hier ist eine besondere Einheit für Schadensfälle mit chemischen Stoffen beheimatet. Neben zwei Messfahrzeugen stehen den Mitarbeitern auch umfangreiche Mess- und Analyseverfahren für die Bewertung vor Ort zur Verfügung. Zur Messung und Identifizierung von Schadstoffen sind ein GC-MS und ein Raster-Elektronen-Mikroskop an Bord. Diese Einheit kann für Einsatzkräfte der Feuerwehr im ganzen Land NRW unterstützend tätig werden und berät den Einsatzleiter vor Ort.
Einen zweiten Nachmittag verbrachten wir bei der Evonik Werkfeuerwehr in Marl. Hier konnten wir uns über die Struktur, Aufgaben und Einsatzweise einer Werkfeuerwehr informieren und bekamen die eindrucksvolle Technik vorgestellt. Diese ist nicht nur größer und leistungsstärker als meist bei öffentlichen Feuerwehren, sondern auch speziell auf die Bedürfnisse und Einsatzbereiche der Werkfeuerwehr zugeschnitten. Dies ist auch notwendig, denn die Werkfeuerwehr hat im Gegensatz zu öffentlichen Feuerwehren nur eine Hilfsfrist von 5 Minuten.
Für uns als Brandreferendare war natürlich auch von Interesse, wie das dreistufige Hilfeleistungssystem „TUIS“ der chemischen Industrie funktioniert und wie wir, als zukünftige Einsatzleiter, auf diese wertvolle Unterstützung zurückgreifen können.