Neben den Einsätzen zur Brandbekämpfung und Hilfeleistung, gehören auch Einsätze zur ABC-Gefahrenabwehr zu den Grundaufgaben einer Feuerwehr. Die Abwehr von Gefahren durch atomare, biologische und chemische Stoffe (ABC-Einsätze) ist komplex und erfordert dadurch eine spezielle und umfangreiche Ausbildung der Einsatzkräfte.
Einleitend beschäftigten wir uns mit den theoretischen Grundlagen (Einteilung in Gefahrenklassen, Kennzeichnung von ABC-Gefahrstoffen, Erkennen der Warnzeichen). Dabei wurden die ausgehenden Gefahren im Labor anschaulich für viele Gefahrstoffklassen dargestellt, um das Vermittelte zu verdeutlichen.
Anschließend machten wir uns mit den Fahrzeugen und Gerätschaften für diesen speziellen Einsatzbereich vertraut. Viele verschiedene Geräte wurden uns erklärt und bei verschiedenen Stationen aufgebaut und betrieben, wie z.B. beim Aufbau und Betrieb eines Dekontaminationsplatzes.
Für ABC-Einsätze werden verschiedene Formen von Schutzkleidung vorgehalten. Vor- und Nachteile dieser sowie das korrekte Vorbereiten, Anlegen und Ablegen war ein nächster Schwerpunkt der Ausbildung. Schnell war festzustellen, dass diese Aufgabe pures Teamwork erfordert, da keiner alleine in einen Chemikalienschutzanzug herein kommt und erst recht nicht mehr heraus.
Da es im ABC-Einsatz häufig um das Aufspüren eines Gefahrstoffs geht, wurden wir in die verschiedenen Messgeräte und Nachweismöglichkeiten eingewiesen. So lernten wir beispielsweise den Umgang mit Dosisleistungsmessgerät und Teleskopsonde zur Erkundung bei Einsätzen mit radioaktiven Gefahrstoffen kennen. Hierbei ist es wichtig, möglichst viel Abstand zwischen sich und den Strahler zu bringen. Durch berufliche Vorerfahrung bekommt man als Brandreferendar auch die Möglichkeit an der Ausbildung der Kollegen mitzuwirken, indem Unterrichte unterstützt werden. Die ABC-Gefahrenabwehr ist ein umfangreicher und komplexer Bereich, der stetige Aus- und Fortbildung benötigt, aber dadurch für mich zu einem der spannendsten Bereiche im Feuerwehrdienst gehört.